
Maxjoseph: Ein unvergesslicher Abend mit "Nau"
Ein herausragendes Musikerlebnis erfüllte am 25. Juli den „Langen Saal“ auf Burg Heinfels: Das Ensemble Maxjoseph gastierte erstmals in Osttirol und präsentierte vor ausverkauftem Haus sein neues Programm „Nau“. Bereits Tage zuvor waren sämtliche Plätze vergeben – ein klares Zeichen für das große Interesse und die hohen Erwartungen, die dann auch mehr als übertroffen wurden.
Die vier Musiker aus Bayern – Georg Unterholzner (Gitarre), Andreas Winkler (Steirische Harmonika), Nathanael Turban (Geige) und Florian Mayrhofer (Tuba) – führten das Publikum mit feinem Humor, Charme und einer ordentlichen Portion Spielfreude durch einen Abend, der lange nachwirken wird. Ihre Instrumentierung ist ungewöhnlich, ihr Klang unverwechselbar: ein kammermusikalisch dichtes Geflecht, das Leichtigkeit mit Tiefe verbindet.
Volksmusik neu und anders gedacht
Die Musik von Maxjoseph lässt sich nicht in einfache Kategorien pressen. Sie unterwandert fröhlich die Klischees alpenländischer Klänge und verbindet diese nahtlos mit Elementen aus Jazz, Klassik, Tango und Blues. Ihre Stücke sind allesamt Eigenkompositionen, die von Kindheitserinnerungen, Begegnungen und prägenden Momenten inspiriert sind. So erzählte Georg Unterholzner bei der Vorstellung von „Pes Solis“, der Titel bedeute „Fuß der Sonne“ und beziehe sich auf eine Kindheitsbeobachtung: Während eines Waldspaziergangs schimmerten die Sonnenstrahlen wie die Füße der Sonne durch das Blätterdach. Im Stück „Netz“ wiederum wird die dramatische Flucht einer Fliege vor der Spinne in Töne gefasst - ein weiteres Beispiel für ihre bildhafte Komposition.
Was sich im Laufe des Abends entfaltete, war nicht nur virtuose Musik, sondern ein feinsinniger Dialog zwischen Alt und Neu, zwischen Heimatklang und Weltoffenheit. Jeder Ton saß, jedes Stück war präzise abgestimmt – mal melancholisch, mal schalkhaft, immer mit einem Gespür für Atmosphäre und Publikum.
Ein musikalisches Erlebnis mit Standing Ovations
Mit „Nau“, ihrem mittlerweile dritten Album, zeigen Maxjoseph eindrucksvoll, wie zeitgenössische Volksmusik klingen kann, wenn man sie mutig weiterdenkt. Es war daher kein Wunder, dass das Publikum am Ende des Konzerts nicht nur begeistert applaudierte, sondern den Musikern mit Standing Ovations huldigte.
Fotos: ©Peter Leiter